....es ist der 29. März 2040. Familie Nowak wacht in ihrem Zuhause auf, frühstückt, geht zur Arbeit oder zur Schule. Aber: je nachdem, in welchem Szenario wir uns diesen Tagesablauf vorstellen, kann dies sehr unterschiedlich ausfallen. Begleiten Sie uns und die Familie durch den Tag!
Die nachhaltige Stadtentwicklung soll in diesem Szenario mit aller Konsequenz betrieben werden und mit allen Mitteln, die der Hansestadt Lübeck zur Verfügung stehen. Man verabschiedet sich vom materiellen Wachstumsgedanken, da dies als einziger Weg gesehen wird, die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen. Es werden keinerlei zusätzliche Bauflächen mehr ausgewiesen. Begrenztes Wachstum kann nur durch Erhöhung der Dichte im baulichen Bestand stattfinden.
Das private Auto mit Verbrennungsmotor wird als mit Abstand klimaschädlichstes Verkehrsmittel abgelehnt. und sein Gebrauch so starken Restriktionen unterworfen wie nur möglich, damit dessen Anteil am Verkehrsaufkommen reduziert wird. Dabei kommen nicht nur Mittel zum Einsatz, die zur Nutzung des Umweltverbundes motivieren, sondern auch restriktive Mittel wie Verbote oder die ersatzlose Rücknahme von Kfz-Verkehrsfläche. Auf der anderen Seite erhält Lübeck ein attraktives Radverkehrsnetz und mit einem Mix aus digital vernetzten öffentlichen Verkehrsmitteln sind alle Orte Lübecks schnell und kostengünstig erreichbar.
Anders werden die Klimaschutzziele als nicht erreichbar angesehen – mit allen Konsequenzen, die dies nach sich zieht.
Bauen auf vorhandenen Flächen in der Stadt:
In der Stadt gibt es keine neuen Bau-Plätze.
Dadurch soll die Natur erhalten werden.
Nur auf vorhandenen Flächen in der Stadt darf gebaut werden.
Das heißt: In der Stadt dürfen Wohnungen und Firmen-Gebäude höher gebaut werden.
Und in der Stadt dürfen Wohnungen und Firmen-Gebäude
dichter nebeneinander gebaut werden.
Es gibt mehr Natur-Schutz-Gebiete und Landschafts-Schutz-Gebiete.
Durch kurze Wege gibt es weniger Verkehr.
Die Menschen gehen mehr zu Fuß.
Die Menschen fahren mehr mit dem Fahrrad.
Und die Menschen fahren mehr Bus und Bahn.
Die Menschen fahren viel weniger mit dem Auto.
Die Menschen verbrauchen viel weniger Strom und Wärme.
Die Klima-Schutz-Ziele werden zum Teil erreicht.
Zum Beispiel beim Wohnen und beim Verkehr.
Es kann zum Streit um die Bau-Plätze kommen.
Zum Beispiel: Was auf dem Bau-Platz gebaut wird.
Bau-Plätze und das Wohnen werden teurer.
Die Menschen sind oft ohne Auto unterwegs.
Zum Beispiel:
Die Menschen fahren mehr mit dem Fahrrad.
Das Autofahren ist nicht überall möglich.
In der Umgebung von Lübeck wird weniger gebaut.
Dadurch werden die Verkehrs-Verbindungen schlechter.
Wenn Menschen und Firmen keinen Bau-Platz in Lübeck finden.
Dann bauen Menschen und Firmen in anderen Städten.
Deshalb hat die Hansestadt Lübeck weniger Steuer-Einnahmen.
Bei der Entwicklung der Siedlungsflächen steht der Siedlungsstopp und die Entwicklung im Bestand durch bauliche Verdichtung im Vordergrund. Die konsequente Erhaltung und Weiterentwicklung des freien Landschaftsraumes, aber auch der urbanen Grünflächen, ist von zentraler Bedeutung - z.B. werden Flächen für Überflutungsvorsorge und Hitzevorsorge vorgehalten.
In der Hansestadt werden konsequenterweise keinerlei neue Wohnbau- und Gewerbeflächen ausgewiesen. Bauherr:innen und Unternehmer:innen müssen eine mehrjährige Suche nach Grundstücken in der Hansestadt Lübeck einkalkulieren und werden ggf. keines erhalten. Baulücken und Brachflächen werden umgenutzt und bebaut: Es entstehen neue Konzepte des flächensparenden, gemeinschaftlichen Wohnens – auch in ehemaligen Bürogebäuden, denn durch vermehrtes home-office und online-Dienste werden sogar attraktive Innenstadt-Lagen frei. Auch gestattet man angesichts des hohen Drucks auf dem Wohnungs- und Gewerbemarkt den Bauherr:innen mehr Gebäudehöhe. Dadurch wird auch die vorhandene Infrastruktur besser ausgelastet (Einkaufen, Schulen/Kitas, Busse, Ver- und Entsorgungsleitungen).
Derzeit führt die Lübecker Stadtplanung bereits Vorplanungen und Bebauungsplanverfahren für rd. 4.800 Wohnungen durch, die in den nächsten Jahren auf den Wohnungsmarkt kommen werden. In diesem Szenario weist die Hansestadt Lübeck darüber hinaus keine neuen Wohnbauflächen aus. Die bestehenden Bedarfsprognosen (wie z.B. im aktuellen Wohnungsmarktbericht 2020) werden dabei ignoriert und es wird versucht, aktiv im Bestand mehr Wohnfläche unterzubringen.
In diesem Szenario weist die Hansestadt Lübeck keine neuen Gewerbeflächen aus. Auch hier werden bestehende Bedarfsprognosen nicht zugrunde gelegt (wie z.B. die aktuelle Gewerbeflächenprognose). Es wird versucht, aktiv untergenutzte Gewerbeflächen zu reaktivieren und zu verdichten.
In diesem Szenario werden weitere Schutzgebiete ausgewiesen. Da keine Flächenkonkurrenz zur Siedlungsentwicklung besteht, kann dies bei Bedarf auch großflächig erfolgen. Dies führt zu einer ansteigenden Biodiversität in der Hansestadt Lübeck und die Ökosysteme können sich erholen. Landwirtschaftlich genutzte Moorböden werden renaturiert und speichern CO2.
Die Verkehrswende wird in der Hansestadt Lübeck konsequent durchgeführt, d.h. das Planungsparadigma, stadt- und umweltfreundliche Verkehrsarten zu fördern und Bewohner:innen zu befähigen „ohne Auto mobil“ zu sein, wird in aller Konsequenz umgesetzt. Zugleich wird der motorisierte Individualverkehr im gesamten Stadtgebiet der Hansestadt Lübeck restriktiv reglementiert, um die städtischen Quartiere „autoarm“ zu gestalten - insbesondere in der Altstadt wird dies durch die City-Maut erreicht. Die Mobilitätswende in der Hansestadt Lübeck orientiert sich an good-practice-Beispielen wie Kopenhagen, Barcelona, Paris, Münster etc.
Dank eines modernen Stadtbahnsystems und einer 365-Euro-Jahreskarte für den ÖPNV ist es den meisten Lübeckern möglich, sich umweltfreundlich und bequem fortzubewegen. Bei der Verkehrsmittelwahl hat der Umweltverbund eine herausragende Bedeutung und wird für 80 % aller Wegstrecken genutzt. Die Anschlussmobilität wird zum einen durch die Verknüpfung mit dem Busverkehr und zum anderen mit Mobilitätsstationen (z.B. Bike-Sharing) sichergestellt. Zudem ist die Benutzung von Fuß- und Radwegen durch eine konsequente Umgestaltung des Straßenraums und Wegnahme von Kfz-Spuren sicher und bequem. Haushaltsmittel werden umgeschichtet – man beschränkt sich auf den Erhalt oder Rückbau der Kfz-Infrastruktur für die verbliebenen Elektro-Autos (u.a. Car-Sharing-Autos, die flexibel und bequem genutzt werden können, wenn es wirklich notwendig ist). Investitionen finden beim Umweltverbund statt. Viele Lübecker:innen stellen fest, dass sie gar kein eigenes Auto benötigen.
Auch in der Hansestadt Lübeck sind die globalen Klimaveränderungen im Jahr 2040 unmittelbar spürbar. z.B. häufen sich Starkregenereignisse und Hitzeperioden dauern länger an. Die umfangreichen Klimaanpassungsmaßnahmen, wie z.B. Maßnahmen zur Überflutungs- und Hitzevorsorge vor Ort bewirken gleichwohl, dass die Klimafolgen für die Bewohner:innen der Hansestadt Lübeck abgemildert werden. Großräumige und zusammenhängende Freiraum- und Grünstrukturen reduzieren beispielsweise in den dicht bebauten innerstädtischen Quartieren den Wärmeinseleffekt und haben überdies einen positiven Effekt auf das Stadtklima. Bei Starkregenereignissen fungieren Grünflächen als Retentionsfläche (d.h. Überflutungsfläche). Außerdem werden Flächen für die Durchführung von künftigen Klimaanpassungsmaßnahmen vorgehalten, sodass die kommunale Planung bei Bedarf einen gewissen Handlungsspielraum hat. Klimaschutzkriterien sind im Rahmen von Bauleitplan-Verfahren gemeinhin von zentraler Bedeutung, d.h. die gesetzlichen Vorgaben werden im Planungsprozess und in der Umweltprüfung über die gesetzlichen Vorgaben hinaus erfüllt. Wohn- und Nichtwohngebäude werden aufgestockt und Flächen verdichtet, sodass bei einem weiteren Wachstum der Bevölkerung der Wärme- und Strombedarf nur geringfügig zunimmt. Insgesamt sinkt der gesamtstädtische Energiebedarf sogar deutlich z.B. durch effiziente Wärmenetze und den deutlich geringeren Energie-Pro-Personen-Verbrauch in Mehrfamilienhäusern.
Mit ihrem veränderten Mobilitätsverhalten tragen die Bürger:innen der Hansestadt Lübeck dazu bei, dass die Mobilitätswende vor Ort realisiert wird. Der Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsarten wird in der Hansestadt Lübeck einerseits konsequent gefördert und der motorisierte Individualverkehr andererseits restriktiv reglementiert, sodass der Energiebedarf und folglich die lokal emittierten Treibhausgase im Vergleich zum Jahr 2020 drastisch gesunken sind. Auf den Straßen der Hansestadt Lübeck verkehren nach wie vor Autos (hauptsächlich mit batterieelektrischen Antrieb), wenngleich diese nur selten benutzt werden für Fahrten, die mit dem Auto zurückgelegt werden müssen. Darüber hinaus werden häufig Car-Sharing-Alternativen genutzt, sodass deutlich weniger Elektrofahrzeuge benötigt werden.
Die Weichen für das Erreichen der Klimaschutzziele sind gestellt, wenngleich es weiterer Anstrengungen im Bereich der Wirtschaft und des Konsums bedarf.
Auch hier folgt die Hansestadt Lübeck dem Trend zu einer nachhaltigen Mobilitätsplanung und Stadtentwicklung – legt bei der Umsetzung klimarelevanter Planungsentscheidungen jedoch ein sehr ehrgeiziges Tempo vor.
Global denken, lokal handeln – dieser Devise hat sich Lübeck in diesem Szenario verschrieben wie bisher nur wenige Klimaschutz-Vorreiter Deutschlands. Damit bewegt sie sich am äußersten Rande dessen, was die rechtlichen Rahmenbedingungen von Land und Bund hergeben. Lübeck wird grün und noch lebenswerter.
Es steht zu befürchten, dass die meisten anderen Gemeinden in der Region Lübecks dem Beispiel nicht folgen. Umlandkommunen könnten zum Entschluss kommen, dass es nie leichter war zu wachsen, als jetzt, denn es wächst das Risiko, dass Unternehmen und private Bauherren in Lübeck kein passendes Grundstück finden und abwandern – zu Lasten von Arbeitsplätzen und Gewerbesteueraufkommen in der Hansestadt. Schon heute werden die meisten zusätzlichen Gewerbegrundstücke durch einheimische Unternehmen in Anspruch genommen, die sich erweitern wollen. Das wird dann in Zukunft in Lübeck deutlich schwerer werden.
Werden keine Bauflächen mehr ausgewiesen, steigt der Druck auf die bestehenden Flächen, das Preisniveau steigt und wird zum Problem für diejenigen, die sich keinen teuren Wohnraum leisten können. Verdichtung kann hier einen Beitrag leisten, den Wohnungsmarkt zu entspannen, jedoch funktioniert dies in einem offenen Wettbewerb der Kommunen um Einwohner:innen nur gut, wenn Lübeck mit innovativen und platzsparenden Ideen echte Alternativen zum Eigenheim schafft und den Vorteil der Urbanität positiv nutzt. Das Wohnhochhaus wird in Lübeck ggf. wieder salonfähig – oder kreativ gestapeltes Wohnen für Familien nach dem Beispiel Kopenhagens.
Das Ziel, den Autoverkehr in Lübeck annähernd zu halbieren, ist sehr ambitioniert. Auch wenn es für die Stadtentwicklung wünschenswert ist, so ist mit massivem Widerstand seitens der Autofahrenden zu rechnen. Dieser Weg würde Politik und Verwaltung ein enormes Durchhaltevermögen abverlangen.
Die Rolle des Vorreiters führt dazu, dass die Hansestadt ständig an die Grenzen des Machbaren gelangt. Dem privaten Kfz sehr viel Raum zu nehmen, geht nur im Rahmen der rechtlichen Bestimmungen und dort, wo die Hansestadt auch für den Bau und den Unterhalt der Straßen zuständig ist – Landes- oder Bundesstraßen sind nach wie vor nur eingeschränkt überplanbar. Auch hier würde es vermutlich keinen regional abgestimmten Weg geben und es würden verkehrliche Brüche am Stadtrand entstehen. Überlegungen für größere Magistralen scheitern an den Erfordernissen übergeordneter Planungsstellen. Dies ist insbesondere problematisch, da die Pendlerverflechtungen mit den Nachbargemeinden ggf. sogar ansteigen, wenn die wirtschaftliche Dynamik eher im Umland stattfindet.
Insgesamt ist man in dem Szenario weniger Auto-mobil. Ganze Wirtschaftskreisläufe haben sich jedoch an die gegenwärtige Mobilität angepasst (bzw. umgekehrt) und müssten in kurzer Zeit transformiert werden. Es kann davon ausgegangen werden, dass dabei viele Unternehmen auf der Strecke bleiben oder abwandern, wenn dies für die Unternehmen eine geeignete Strategie darstellt. Wird den Unternehmen in kurzer Zeit viel Veränderung zugemutet, besteht die Gefahr, dass der Stadt durch den Wegfall von Steuereinnahmen u.U. die finanzielle Grundlage entzogen wird, die die Hansestadt Lübeck bräuchte, um eine sozial ausgewogene ökologische Transformation gewährleisten zu können.
Auf der anderen Seite werden dynamische Unternehmen – auch mittels attraktiver Fördermittel des Bundes – auf der Gewinnerseite sein, ihre Abläufe hin zur Klimaneutralität transformieren und sich in klimafreundlichen Städten wie Lübeck ansiedeln.
Vielen Dank für Ihre Teilnahme!
Die Beteiligungsphase zum Stadtentwicklungsdialog endete am 12. September. Um die Szenarien und deren Inhalte noch einmal anzuschauen, müssen Sie diesem Link folgen. Derzeit werten wir alle Stimmen, Hinweise und Kommentare aus und werden uns in kurzer Zeit mit einer Auswertung zurückmelden.
Am Donnerstag, 12. August 2021, fand die Auftaktveranstaltung des Online-Stadtentwicklungsdialogs statt. Im Schuppen 6 diskutierten Bürgermeister Jan Lindenau und Bausenatorin Joanna Hagen mit Vertreter:innen von Politik, Wirtschaft und Verbänden über die Herausforderungen der Stadtentwicklung der Zukunft. Sie können die Videoaufzeichnung der Veranstaltung hier abspielen.
Die Seiten werden zu Dokumentationszwecken vorerst online bleiben. Falls Sie Fragen haben, sind wir gerne per Mail unter uebermorgen@luebeck.de erreichbar.
Kommentare (21)
Tom, verfasst am 09.09.2021
Die ausschließliche Orientierung des FNP und des VEP an Klimazielen führt dazu, dass viele andere Ziele verfehlt werden. Die Stadt wird für Unternehmen, die gute Verkehrswege benötigen, uninteressant. Die Folge: weniger Ansiedlungen neuer Firmen und bestehende Unternehmen suchen attraktivere Standorte mit dem weiteren Effekt, dass die Steuereinnahmen sinken. Junge Familien auf der Suche nach einem Eigenheim werden bei einem fehlenden Angebot ebenfalls in Gemeinden ziehen, die weniger restriktiv vorgehen. Fazit: Alle die, die mit der Einschränkung ihrer Möglichkeiten und Freiheiten nicht einverstanden sind, werden nach Möglichkeit abwandern. Die völlige Ausrichtung der Stadtplanung an den extremen Zielen einer Minderheit mit hoher Medienpräsenz wird zu Widerstand bei der schweigenden Mehrheit führen und eine Spaltung der Gesellschaft befördern.
Ruth Schweizer, verfasst am 09.09.2021
Lebensqualität
Dieses Szenario zeigt zumindest den richtigen Weg auf. Wir müssen lernen, mit dem, was wir haben, klar zu kommen und uns vom Wachstumsgedanken für unsere Bedürfnisse verabschieden. Die Erde wird nicht größer.
Die Bedarfsprognosen Lübecks für Wohnen und Gewerbe gehen von einem Bedarf in die Fläche aus. Dies muß aber nicht zwangsläufig so sein. Die vorhandenen Vorratsflächen bieten noch viel Spielraum für die Zukunft. Verdichtung, Beschränkung auf das Wesentliche, dafür aber in hoher Qualität auch für unsere Lebensgrundlagen und die freilebende Pflanzen- und Tierwelt sind schon lange das Gebot der Stunde.
Für Lübeck denkbar wären neben all den angedachten Szenarien auch Tinyhouse-Quartiere, Hausbootbereiche, Wohnhofhäuser u.a. Auch die Nachbargemeinden werden sich der Klimakrise und dem Verlust unserer natürlichen Ressourcen anpassen müssen und warum soll Lübeck hier keine Vorreiterrolle spielen und als Vorbild fungieren? Dies könnte sogar insbesondere für junge Menschen und verantwortungsbewußte Unternehmen ein Argument zum Bleiben bzw. Zuzug sein.
Die Umwidmung von freiwerdenden Verkehrsflächen bietet ein immenses Potential. (z.B. Parkplätze am Altstadtrand wären auch wunderbare Wohnquartiere mit integrierten Grünflächen). Die Verkehrsräume in der Stadt gehören dann endlich wieder den Menschen und nur noch untergeordnet dem Verkehr. Spielen "auf der Strasse" und das Leben vor der Haustür wird wieder möglich. Die Aufenthaltsqualität im ehemaligen Verkehrsraum wird sich erheblich verbessern (bessere Luft, Kalt- und Frischluftschneisen, optische Aufwertung durch viel Grün). Wir brauchen dann auch nicht mehr wegfahren, um Erholung zu erleben.
Wichtig ist mir auch noch, daß wir Regenwasser konsequent versickern. Alles Regenwasser, was wir heute in die Kanalisation ableiten, geht dem Grundwasser für immer verloren und kann bei Starkregen zu heftigen Überflutungen führen. Wenn wir viel mehr versickern, können wir Spitzen und Wasserknappheit mildern.
Handwerkerin, verfasst am 08.09.2021
Das Szenario D trägt die falsche Bezeichnung. Das es als Gegenmodell zu A konzipiert ist und auf De-Motorisierung und De-Industrialisierung zielt, müsste es folgerichtig „Volle Kraft zurück“ heißen. Auch die gelungene Bildmontage mit der großen Rasenfläche rund um das Holstentor sollte ergänzt werden. Hier vermisse ich die Solarzellen auf den Dächern des Holstentors und eine Reihe von Windrädern, die auf Betonpodesten rund um das Gebäude stehen.
Ferdinand L., verfasst am 08.09.2021
Ich fürchte, dass mit Szenario D und einer so rigiden Umsteuerung eine starke Begrenzung der Entwicklungsmöglichkeiten für A) die Stadtentwicklung und B) die Menschen und Familien einhergeht.
Die Welt und unsere Städte entwickeln sich nicht nur durch Mobilität- und Technologieveränderungen schneller als je zuvor. Die Bedürfnisse und Strukturen von Berufs- und Familienleben ändern sich stetig. Mit solch einer extremen Festlegung kann unsere Stadtentwicklung nicht mehr flexibel gegenüber vorkommenden Änderungen an Anliegen verschiedenster Bevölkerungsgruppen sein.
So plädiere ich wie auch Prof. Dr. Krüger mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in der Stadtplanung für einen Mittelweg aus Szenario B und C.
Alles andere wäre aus meiner Sicht unrealistisch und unvernünftig für eine wirklich nachhaltige Entwicklung Lübecks mit holistischem Blick auf alle Bereiche und Bevölkerungsgruppen unser Stadt.
Inga Gottschalk, verfasst am 07.09.2021
Inhaltlich halte ich das Szenario D für das einzig akzeptable, auch wenn sprachlich die Schilderung teils weniger engagiert klingt.
So z.B. eine Nachverdichtung der Wohnbebauung muss ja nicht unbedingt negativ sein! Zusätzlich zu den bereits genannten zwei "innovativen und platzsparenden Ideen" ließen sich bestimmt auch weitere finden. Und zwar solche, die die Wohnqualität nicht verschlechtern, sondern verbessern!
So z.B. die jetzigen Reihenhäuser sind i.d.R. nicht altersgerecht, was mitunter große Probleme verursacht. Durch einen Anbau (bzw. "Wohnbebauung-nachverdichtende" Erweiterung im Erdgeschoss) ließen sich solche Probleme lösen! Durch Schaffung einer barrierefreien Wohneinheit im Erdgeschoss eines Reihenhauses entstünde eine Mehrgenerationen-taugliche Architektur, die sowohl alters- als auch kindgerecht wäre. Das wäre ein Gewinn für alle - und auch für die Natur, die dann nicht mehr außerhalb der Stdtgrenzen geplündert werden müsste.
Es wäre schön, wenn Lübeck die nötigen Weichenstellungen für solch ambitioneirte Entwicklung schaffen würde!
Katja, verfasst am 06.09.2021
Es wäre gut für uns alle, wenn wir uns auf ehrgeizige Ziele einigen könnten. Eine klimafreundliche Stadt muss nicht zwangsläufig junge Familien verlieren, wenn die Stadt mit guten KiTas, guten Schulen, kinderfreundlicher Architektur und kinderfreundlicher Verkehrsplanung punkten kann.
Dass Betriebe mit Arbeitsplätzen ins Umland abwandern könnten hat etwas fatalistisches. Die Betriebe brauchen Mitarbeiter, Fachkräftemangel ist ein echtes Wachstumshemmnis. Die Mitarbeiter brauchen familienfreundliche Lebensbedingungen und eine Stadt, die das Leben außerhalb der Firma lebenswert macht. Hier liegt ganz sicher ein guter Schlüssel zum gemeinsamen Handeln.
descafeinado, verfasst am 06.09.2021
Ich wäre gern dabei - mit allen Einschränkungen, die es privat kosten mag. Das ist der einzige und konsequente Weg, den wir unseren Kindern schuldig sind!
Simon Fürr-Zichellf, verfasst am 06.09.2021
Ich bin für eine Kombination der Szenarien C und D, wobei ich eine schienengebundene Stadtbahn, z. B. in der Ratzeburger Allee, ablehne.
Christiane Schulz, verfasst am 05.09.2021
Stadt als Lebensraum, das benötigen wir dringend,
ebenso Konzepte, die das Auto weniger notwendig werden lassen , in der Stadt.
Da ist viel Luft nach oben,
Vielleicht mehr nachbarschaftlichen Austausch, auch mit Dingen,
Krative Gedanken, mehr den Gedanken des Gemeinwohl fördern, es gibt schon Städte die dies vormachen.
P.S, das Foto, SzenarioD, ist tendenziell etwas abtörnend, wer nur die Fotos sieht und sich nach mehr grünem Lenbensraum sehnt wird wohl auf SzenarioA klicken, bitte nochmal überdenklen.
In der Hoffnung, dass die Stadt immer lebenswerter wird,
herzliche Grüße!
Christiane Schulz
Holger H., verfasst am 05.09.2021
In Szenario D wird so getan, als sei Lübeck eine von ganz wenigen Städten mit so ambitioniertem Klimaschutz: "Es steht zu befürchten, dass die meisten anderen Gemeinden in der Region Lübecks dem Beispiel nicht folgen." Warum sollte das so sein? Die anderen Gemeinden stehen vor den gleichen Herausforderungen wie Lübeck - und es ist zu erwarten, dass die zukünftigen rechtlichen Rahmenbedingungen von Land und Bund alle gleichermaßen zum Handeln zwingen werden. Da wäre es doch strategisch klug, frühzeitig die richtigen Weichen zu stellen. Und mit einem gut ausgebauten ÖPNV mit Umlandanbindung wird auch niemand täglich nach Dassow radeln müssen.
Aus meiner Sicht ist Szenario D das einzige, das ein gutes Leben für unsere Kinder und Enkel ermöglichen kann. Klar muss die ökologische Transformation sozial verträglich gestaltet werden, aber das darf m. E. nicht als Vorwand genutzt werden, nicht oder nur in marginalen Schritten zu handeln.
weißes Blatt, verfasst am 31.08.2021
Szenario D erreicht als einziges die Klimaziele.
Lebensqualität durch: gute Infrastruktur,Gesundheit,Ruhe,Sport-/Freizeitangebote, Naherholung,Nachhaltigkeit,Umweltbewusstsein, „ein gutes Gewissen“, UKSH/ fachärztliche Versorgung,Behördennähe, Gastronomie, Shopping, Marktplätze,Bildung,Kultur zeichnen die Stadt aus. Wichtig: Förderung dieser!
Kurze und sichere Verkehrswege zu Fuß und mit Rad ohne Feinstaubbelastung (Atemwegserkrankungen).
Dringend: Ausbau der Radwege (Verkehrsführung schon jetzt insbesondere zu Stoßzeiten/Schulbeginn unzumutbar, v.a. gefährlich), des ÖPNV ohne Umwege (z.Z .z.T. nur in eine Richtung möglich) direkte Hin-und Rückwege für nicht Radfahrende Menschen und Schlechtwettersituationen; P+R Punkte; Carsharing ist super + Subventionierung von Lastenrädern denkbar.
Schutz vor Fahrraddiebstahl erhöhen.
Wünschenswert: Maßnahmen wie in Szenario C geplant, die zu einer Verbesserung des Stadtklimas beitragen. Erweiterung der Naturschutzgebiete,vorbildhafte Nutzung von erneuerbaren Energien,neuen Technologien,nachhaltigen Baustoffen;Begrünung statt Versiegelung: Gründächer, Fassadenbegrünung,Baumpflanzungen;Bienenvölker…(Umsetzung der neuesten Erkenntnisse aus Natur- und Artenschutz)
Die von Christina Peters beschriebene Wohnungs-/Eigenheimsituation kann ich bestätigen: es gibt auffallend viele alleinlebende Senioren in zumeist erweiterten Einfamilienhäusern mit großem Selbstversorgergrundstück, aber keinen bezahlbaren alters-/behindertengerechten Wohnraum,sowie die Angst der Erben keinen Wohnraum/ Haus/ Bauplatz nach Beendigung von Ausbildung/Studium in ihrer Heimatstadt bei ihrer Familie zu bekommen. Es gibt ein Ungleichgewicht zwischen bedarfsgerechten,genutzten und benötigten,sowie bezahlbaren Wohnraum - eine sehr große Angst vor der zukünftigen Wohn-und Rentensituation!
Gibt es eine Statistik,wieviele Menschen eigentlich in der Stadt wohnen sowie arbeiten? Mir kommt es so vor,als würde der Großteil schon jetzt pendeln,oft sogar bis nach Hamburg.
Kirsten, verfasst am 28.08.2021
Wir haben so lange gewartet - und die Wetterereignisse dieses Jahr zeigen, dass Handlungsbedarf dringend geboten ist - , dass Szenario D die einzige Alternative ist, um zum Klimaschutz beizutragen.
Die Annahmen, dass die Randgemeinden nicht mitziehen werden, sind mir zu suggestiv. Der Druck, gegen die Zeit arbeiten und den Klimakollaps verhindern zu müssen, besteht für alle - auch für die ländlichen Gemeinden. In diesem Sinn widerspricht dies den Thesen aus Szenario A und B, die besagen, dass Bund und Länder Druck ausüben werden, dass mehr für die Infrastruktur ausgegeben werden und drastisch versch ¤rfte Regelungen umgesetzt werden müssen, um die Klimaziele zu erreichen. Auch die Randgemeinden müssen sich dem Thema Flächenfrass stellen und dafür sorgen, dass nicht endlos neue Gewerbegebiete ausgewiesen werden. Die Klimagesetze gelten für alle, nicht für Lübeck.
Wir haben so lange mit Maßnahme gegen den Klimawandel gewartet, dass uns gar nichts anderes übrig bleibt, als drastische Maßnahmen zu ergreifen, um das Überleben der Menschheit auf diesem Planeten zu sichern. Um dies zu erreichen sind ALLE gefragt - Rand- und ländliche Gemeinden und die Stadt Lübeck.
Szenario D ist viel zu schwarz / weiß gefärbt - mit Kreativität und Durchhaltevermögen wird es möglich sein, auch Gewerbetreibenden Raum zu geben. Und was nicht geht, geht nicht. Szenario D in seiner Schwarzmalerei nimmt an, dass alle wollen, dass es so weitergeht wie bisher. Wollen sie, aber es geht nicht. Also wird es Möglichkeiten geben, mit den vorgegebenen Bedingungen zurecht zu kommen. Bei diesem Szenario wird außer Acht gelassen, dass in der modernen Stadtplanung Alternativen aufgezeigt und neue Möglichkeiten für Gewerbetreibende entwickelt werden. Natürlich braucht die Politik dafür Stehvermögen - dafür ist sie da!
Szenario D ist die Mindestlösung zum Schutz unseres Klimas. Wenn wir nicht bald damit anfangen, werden die Maßnahmen noch drastischer ausfallen müssen!
Carla, verfasst am 25.08.2021
Szenario D ist das einzig akzeptable. Die Straßenbahn die an der Stadtgrenze endet wäre durch Abstimmung mit den Nachbargemeinden kein Thema. Klimaschutz wird nicht nur in Lübeck diskutiert sondern wird auch in den umliegenden Gemeinden umgesetzt, so dass die Abwanderung des Gewerbes nicht zwangsläufig stattfinden wird. Außerdem könnte die Förderung kleinerer Gewerbe in Wohnortnähe auch ein Anziehungsmerkmal für Lübeck werden.
Are, verfasst am 24.08.2021
Die einzige wirklich richtige Strategie ist D. Auch wenn das buntes Werbefilmchen das Fahrradfahren als immerwährenden fröhlichen Ausflug bei 20°c mit Rückenwind suggeriert.
Statt nachmittags/abends mit dem Auto zum Fitnesscenter zufahren, kommt man im Alltag auf ausreichend Bewegung bei der Fahrt zum Kindergarten, zur Arbeit, zum Einkaufen... Aber dann eben auch mal im Regen und bei Schnee.
Lübeck - und insbesondere der Altstadtkern - hat den großen Vorteil, dass es zu einer Zeit entstanden ist, als Verkehrswege und Entfernungen noch einen anderen Referenzwert als den KFZ-Maßstab hatte. Vor diesem Hintergrund lohnt sich ein Umdenken in jedem Falle.
Andere Städte, die im Sinne der der "autogerechten Stadt" geplant und gebaut worden sind, haben es da schwieriger. Aber zu bedenken ist auch, dass es zumindest Stadtteile in HL gibt, die eine ähnliche rückständige Planungskomponeten aufweisen (z.B. Buntekuh).
Hinrich Kählert, verfasst am 19.08.2021
Wenn wir das Ruder noch herumreißen und unseren Nachfahren eine lebenswerte Umwelt erhalten möchten (wonach es beim derzeitigen Trend gar nicht aussieht), kommt nur das Szenario D in Frage. Tanker auf hoher See haben einen sehr langen Bremsweg von mehreren Kilometern. So ähnlich verhält es sich auch mit der Gesellschaft im Hinblick auf erforderliche Einschnitte bei der bisherigen Lebensweise. Viele Politiker verteilen weiterhin Beruhigungspillen und wollen uns glauben machen, es sei mit kleineren Anpassungsmaßnahmen getan, die nicht wirklich weh tun. Wenn in einigen Jahren in Lübeck nicht nur Ober- und Untertrave unter Wasser stehen, sondern die halbe Altstadt, ist es zu spät für das Gegensteuern. Die Hochwasserkatastrophe im Südwesten hat gezeigt, wie teuer es werden kann, wenn Schäden wieder beseitigt werden müssen. Lieber jetzt großzügig und schnell in den Umbau einer nachhaltigen und klimaverträglichen Infrastruktur investieren als später immense Reparaturkosten zu bezahlen! Wer jetzt immer noch nicht auf die Warnungen des Weltklimarates hören und Konsequenzen ergreifen will, dem ist nicht mehr zu helfen. Es ist höchste Zeit, dass wir unsere Komfortzone verlassen! In 10 Jahren werden wir uns fragen, warum wir nicht viel früher auf den Trichter gekommen sind (die Mahnungen im Hinblick auf den bevorstehenden Klimawandel gibt es seit 30-40 Jahren, aber die Folgen waren noch nicht hinreichend zu spüren). Die Hansestadt Lübeck ist jetzt schon weit hintendran, wenn man die Aktivitäten vieler anderer Städte betrachtet.
Philipp Elsner, verfasst am 18.08.2021
So schön es klingt, das funktioniert doch nicht. Wir können z.B. Gewerbe doch nicht einfach auf die Nachbargemeinden abwälzen. Die Leute wollten doch wenn es geht wohnortsnah arbeiten. Und auch wenn es wärmer wird: bei Sturm, Starkregen oder Schnee und Eis ist es mit der schönen Fahrradwelt vorbei.
Lübeck als Flächenstadt sollte sich selbst versorgen können und Wohnen, Arbeiten, Naherholung und Natur auf seinem eigenen Stadtgebiet organisieren. Gleichzeitig muss es auch Verkehrswege nach außen geben sowie P+R Punkte für Pendler von außerhalb. Herzstückt bleibt ein sehr guter ÖPNV unter Ausnutzung der neuen Technologien.
Rolf Hagen, verfasst am 17.08.2021
Szenario D überzeugt hinsichtlich der Klimaziele, des Mobilitätskonzeptes und der Schonung der Boden – und Grünflächenressourcen . Allerdings braucht es für die Umsetzung eine breite gesellschaftliche und politische Zustimmung. Ich meine die ist derzeit noch nicht gegeben. Auch ist der Zeitrahmen bis 2040 sehr ambitioniert, wenn man die gegenwärtigen Zeitverläufe von Planung bis zur Umsetzung von Projekten betrachtet, insbesondere die von Bauprojekten
Sibylle Jänsch, verfasst am 16.08.2021
Die Szenarien A und B sind völlig undiskutabel. Ich frage mich, warum diese Szenarien hier überhaupt zur Debatte stehen. Auch das Szenario C kann im Hinblick auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts nicht überzeugen. Allein das Szenario D mag überzeugen, auch wenn diesbezüglich gilt, die Mehrheit der Bürger "mit ins Boot" zu holen. Dies könnte gelingen, indem wir uns die Folgekosten vor Augen führen, die entstehen würden, wenn wir nicht umgehend Klimamaßnahmen umsetzen werden. Das ist unsere Verantwortung gegenüber folgenden Generationen und uns selbst gegenüber. Schon jetzt sind die Folgen des Klimawandels gravierend. Das Argument, dass die Stadt Lübeck wirtschaftlich abgehängt werden könnte, kann nicht überzeugen. Dies ist auch nur lediglich eine Vermutung, es kann genauso gut sein, dass die Stadt Lübeck in jeglicher Hinsicht innovativer Vorreiter werden könnte. Schließlich misst sich Lebensqualität nicht nur an der Wirtschaft.
Julian, verfasst am 13.08.2021
Die Darstellung der Straßenbahn als überfülltes Verkehrsmittel, welches an der Stadtgrenze endet, halte ich für sehr unglücklich.
Die Ausgestaltung ist letztendlich von der gewählten Taktung und Zusammenarbeit mit den Umlandgemeinden abhängig.
Auch wenn es hier nur ein Beispiel ist, sorgt die gewählte Darstellung trotzdem schnell eine ablehnende Haltung.
Jörn, verfasst am 13.08.2021
Die im Szenario D negativ bewertete Anahme, dass die meisten anderen Gemeinden in der Region Lübecks dem Beispiel nicht folgen und dass das zu Lasten Lübecks geht, hinkt. Deutschland (bis 2045) und die EU (bis 2050) wollen klimaneutral werden. Da müssen alle Gemeinden mitmachen. Zudem: Vorbild zu sein stünde Lübeck gut zu Gesicht
Wolfgang Raabe, verfasst am 13.08.2021
Szenario D ist ambitioniert, eröffnet aber auch den bestmöglichen Schutz vor Umweltkatastrophen und die besten Bedingungen für ein gesundheitsförderndes Mobilitätsverhalten. In den Annahmen für die Mobilitätsveränderung sind die Potenziale des Radverkehrs deutlich unterschätzt und die des öffentlichen Verkehrs überschätzt; der verbleibende Anteil des Pkw-Verkehrs ist realistisch. Die konsequente Fokussierung auf Verdichtung bei Wohnungsbau und Gewerbe ist nachvollziehbar. Je nach Verhalten der Umgebungsgemeinden sind Abwanderungen nicht auszuschließen. Insgesamt erscheint dieses Szenario als überwiegend anforderungsgerecht, in Einzelfragen mag Szenario C eine vertretbare Alternative sein.